Der 16jährige Caspar Sebald ist der Sohn des Wirts in dem Augsburger Wirthaus „Zum schwarzen Hahn“. Weil er als Malerlehrling einen Domherrn beleidigt hat, wird er in den Kerker geworfen und an den Pranger gestellt. Außerdem verliert er seine Lehrstelle. Im Wirthaus schikanieren ihn sein Vater und sein älterer Bruder. Doch durch seine Fähigkeit, sich ein Bild in wenigen Sekunden einzuprägen und es nachzuzeichnen, lockt er Gäste an. Einer von ihnen, ein Fremder mit einem Holzbein, bietet ihm an, als Lehrling in seiner Druckerei zu arbeiten. Bartholomäus Wolkenstein, der meistens nur Bartholo der Genueser genannt wird, lebt in einem Mühlhof vor der Toren der Stadt. Caspar zieht auf den heruntergekommenen Hof und lernt die Wirtschafterin Klara kennen, die sich anfangs sehr abweisend verhält. Doch langsam gewinnt er ihr Vertrauen und sie freunden sich an. Er lernt das Drucken, merkt aber bald, dass Bartholo noch etwas anderes betreibt. Er empfängt Post aus fremden Ländern und arbeitet in einem Raum, den niemand betreten darf. Als sich der befreundete Buchhändler Quentel eines Nachts schwer verletzt auf den Mühlhof rettet, beginnt Bartholo sein Geheimnis zu offenbaren. Er ist viele Jahre zur See gefahren, kennt Christoph Kolumbus und sammelt Karten, die ihm den Weg nach Indien verraten. Wegen dieser Karten gibt es auch zwischen ihm und Estevao, einem Agenten des portugiesischen Königs, seit vielen Jahren einen gnadenlosen Kampf. Als der Däne Absalon nach Augsburg kommt, um Bartholo die Vinlandkarte der Wikinger zu verkaufen, werden sie von Estevao und seinen Gefährten überfallen. Da sie aber mit einem Hinterhalt gerechnet haben, können sie sich erfolgreich wehren. Inzwischen ist Bartholo durch einige kritische Äußerungen über die Kirche aufgefallen, und deshalb beginnt sich die Inquisition für ihn zu interessieren, Caspar wird dazu verhört und soll Bartholo ausspionieren. Obwohl er sich dabei aber sehr geschickt verhält, überfällt der Domherr mit Soldaten den Mühlhof. Bartholo wird gefangen genommen und nach Augsburg gebracht, Caspar und Klara können fliehen. Als sie auf den niedergebrannten Mühlhof zurückkehren, entdecken sie, dass Bartholo ein großes Vermögen in Geld und Gewürzen besitzt. Mit Quentels Hilfe befreien sie ihn und fliehen aus Augsburg. Sie beschließen, nach Spanien zu gehen und Kolumbus die geheimnisvolle Vinlandkarte zu geben. Der Epilog beginnt mit der ersten Reise des Kolumbus. Caspar, der Klara inzwischen geheiratet hat, nimmt daran teil.
- Nachwort und Quellenverzeichnis.
- Sehr ausführlich, detailfreudig und teilweise spannend erzählt; durch die doppelte Bedrohung Bartholos (portugiesischer Gegner und Inquisition) wirkt das Buch etwas überfrachtet.
- Augsburg um 1490; Epilog: Palos, August 1492.
- Städtisches Leben im späten Mittelalter; Strafen (Wasserkerker, Pranger); theologische Fragen und Kirchenkritik; Inquisition; Anfänge der Druckgraphik; Entwicklung der Post: Entdeckungsreisen, Entwicklung der Kartographie; Freundschaft, Liebe.
- 14 J.; Ausschnitte (Kupferstich: S. 103-107); Schülerbibliothek.
- Kunsterziehung, Religion, Erdkunde.