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Ausstellung „Fair Einkaufen? – Na logo!“ – Warum es sich lohnt, bestimmte Produkte aus fairem Handel zu kaufen

Ausstellung „Fair Einkaufen? – Na logo!“ – Warum es sich lohnt, bestimmte Produkte aus fairem Handel zu kaufen

Am 18.05.2021 eröffnete die Klasse 10c ihre im Rahmen des Geografieunterrichts selbst entwickelte Ausstellung zum Thema Fairtrade. Aufbauend auf die Erkenntnisse der 8. Jahrgangsstufe entwarfen die Schülerinnen und Schüler dabei Plakate, auf denen sie die Produktions- und Handelsbedingungen bestimmter Produkte des konventionellen Handels kritisch beleuchten und auf Missstände hinweisen. Weiterhin war es das Ziel aufzuzeigen, warum es sinnvoll erscheint, die untersuchten Produkte aus fairem Handel zu beziehen.

Die Arbeit an den Plakaten hatte auch einen medienerzieherischen Schwerpunkt. So werden auf diesen Informationen nicht nur auf visuellem Weg, sondern auch durch selbst aufgenommene Audiotexte übermittelt, die mit Hilfe von QR-Codes abrufbar sind. Somit entsteht eine Interaktion zwischen Gesehenem und Gehörtem, was den Aufforderungscharakter der Plakate zusätzlich steigert.

Die Plakate sind unterhalb dieses Beitrags angefügt. Dort können sie durch Anklicken abgerufen werden. Auf diesem Wege kann auch auf die entsprechenden QR-Codes zugegriffen werden, um die Audiodateien abspielen zu können.

Die Ergebnisse, die die Schülerinnen und Schüler bei dieser Unterrichtseinheit hervorbrachten, sind sehr erfreulich, zumal die Klasse ein hohes Maß an Selbständigkeit bei der Schwerpunktsetzung und Gestaltung der Plakate zeigte.

M. Huth

 

Das CEG wird Partner im DBU-Projekt „The Future we want“

Das CEG wird Partner im DBU-Projekt „The Future we want“

Entwicklung von Nachhaltigkeitsdilemmata für die Lehrerfortbildung im Geographie- und Ethikunterricht des CEG

Das Christian Ernst-Gymnasium Erlangen geht ab April 2021 in eine neue Runde als Partner in einem Projekt zur Entwicklung und unterrichtlichen Erprobung von Nachhaltigkeitsdilemmata, das von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt finanziert wird. Schülerinnen und Schüler, sowie Lehrkräfte am CEG waren bereits maßgeblich beteiligt an der Entwicklung des Unterrichtsmaterials für das Projekt „Schrottschatz“, das in Zusammenarbeit mit der „Arbeitsgruppe Geographiedidaktik“ um Rainer Mehren an der Justus-Liebig-Universität Gießen entwickelt wurde.

Viele Fragen im Zusammenhang mit Nachhaltigkeitsthemen sind heftig umstritten und es ist für die meisten Menschen schwer, sich diesbezüglich Orientierung zu verschaffen. Dabei sollten wir bei gründlicher Betrachtung, meinen viele Betrachter, allerdings genug wissen, um klar Position zu beziehen.

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Glokalität im Geographieunterricht verhandeln

Glokalität im Geographieunterricht verhandeln

Ein DFG-gefördertes Projekt der Friedrich-Alexander-Universität wird am CEG durchgeführt

Unter Glokalisierung als Phänomen unserer Zeit wird das Komplexer-Werden der Welt im Zusammenspiel aus lokalen und globalen Entwicklungen verstanden. Das Konzept beschreibt die Simultanität und Verquickung von lokalen und globalen Entwicklungen und Handlungen, wobei das Lokale und das Globale ein permanentes und systematisches Zusammenspiel bilden und direkt in den eigenen Lebenswelten ihren Ausdruck finden. Dies hat erhebliche Auswirkungen auf die Weltbilder von Kindern und Jugendlichen, weshalb es bedeutsam erscheint zu prüfen, wie sich diese Weltbilder als transkulturelle Produkte formen. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft DFG förderte deshalb im Zeitraum von 2015-2018 an der FAU Erlangen und der JLU Gießen mit einem Gesamtvolumen von 330.000 € ein Projekt zur Untersuchung der globalisierten/glokalisierten Weltbilder von Schülerinnen und Schülern. Das CEG Erlangen war eine von vier Schulen in Deutschland, an denen, federführend durch Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Instituts für Pädagogik und des Institut für Philosophie der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen, Klassen vertieft begleitet wurden in der Auseinandersetzung mit globalen und glokalen Phänomenen.

Die Bearbeitung von Globalisierungsprozessen als Herausforderung im Geographieunterricht

Die unterrichtliche Bearbeitung von Fragen globaler Gerechtigkeit unter glokaler Perspektive führt für Kinder und Jugendliche im Geographieunterricht zu Dissonanzerfahrungen, weil hier Fragen von Macht und Ohnmacht innerhalb des Unterrichtsgeschehens in den Blick geraten und in einen direkten Zusammenhang zu z. B. eigenen Konsumpraktiken gestellt werden. In dem von Mai bis Juni 2018 am CEG in den zehnten Klassen von OStR Christoph Cramer und StR Söhnke Sarfert durchgeführten DFG-Projekt ging es hier zum einen um Gerechtigkeitsfragen, die sich die globale Textilindustrie drehen und zum anderen um Fragen der Organisation des internationalen Handels. Die Schülerinnen und Schüler durchliefen hier verschiedene Unterrichtsmethoden und Spielformen und diskutierten über ihre Erfahrungen untereinander und mit den Projektmitarbeiterinnen und Projektmitarbeitern der FAU.

Erfahrungen der CEG-Schüler mit dem Welthandelsspiel

Im Welthandelsspiel als geographiedidaktische Methode wird der globale Handel im Maßstab des Klassenzimmers simuliert. Im Welthandelsspiel ist die Klasse nach dem Zufallsprinzip in sechs, möglichst gleichgroße Spielgruppen aufgeteilt, die an bereits vorbereiteten Tischen Platz nehmen, auf welchen sich verschlossene Umschläge befinden. Das Spielziel besteht darin, mit Hilfe der in den Umschlägen befindlichen Spielmaterialien möglichst viel Profit in einer Spielzeit von 60 Minuten zu erwirtschaften. Dazu müssen Produkte (insgesamt fünf verschiedene geometrische Formen unterschiedlicher Wertigkeit) hergestellt werden und anschließend in Fünferpacks bei der Weltbank abgegeben werden. Die Weltbank überprüft die Passgenauigkeit der hergestellten Produkte und aktualisiert den an der Tafel für jede Gruppe festgehaltenen Spielstand. In Sonderrollen treten aus der Lerngruppe Spielleiter, Weltbankvertreter und Spielbeobachter auf. Die Schülerinnen und Schüler, die die Weltbank vertreten, nehmen die produzierten Formen entgegen und aktualisieren die gruppenbezogenen Spielstände. Die Aufgabe der Spielleiterin oder des Spielleiters ist es, das Spielgeschehen zu steuern und neue Spielimpulse zu setzen. Hierunter fallen Preisanpassungen der Formen nach Angebot und Nachfrage, die Entdeckung neuer Rohstofflagerstätten, Geburtenrückgang in den Industrienationen bzw. Bevölkerungsexplosionen in Entwicklungsländern, Entwicklungshilfe, Streiks, etc. Da das Welthandelsspiel im Gegensatz zu herkömmlichen Spielen von Beginn an durch Chancenungleichheit hinsichtlich der Materialien und der daraus entstehenden Handlungsoptionen geprägt ist, kann das Spiel zwar als per se unfair eingestuft werden, allerdings stellt es damit keine unkritische Wirtschaftssimulation dar wie dies bei kommerziellen Spielen oft der Fall ist.

Abb. 1 Spielaufbau und Untersuchungsaufbau am CEG

Das Spielziel, möglichst viel Profit innerhalb der Spielzeit zu erwirtschaften, erzeugt eine konkurrierende Grundstimmung zwischen den Spielgruppen. Hinzu kommt die von Beginn an vorherrschende Chancenungleichheit, die aus der ungleiche Materialverteilung zwischen den Industrie-, Schwellen- und Entwicklungsländern darstellenden Spielgruppen resultiert. Aus dem sich daraus entstehenden Machtgefälle ergeben sich für die Schülerinnen und Schüler diverse Spannungen. Gleichzeitig ist das Verhältnis aller Spielgruppen zueinander auch durch wechselseitige Abhängigkeiten gekennzeichnet, welche sie früher oder später dazu veranlassen mit anderen Spielgruppen in Kontakt zu treten und Verhandlungen bezüglich der benötigten Spielmaterialien zu führen. Dabei sind verschiedene Spielstrategien seitens der Spielgruppen denkbar, wie bspw. Handelsbündnisse, gegenseitige Entwicklungshilfe, aber auch Kolonisierungsversuche, die Einführung von Zöllen und Quoten, bis hin zur Bildung von Kartellen und dem Verhängen von Handelsembargos. Des Weiteren sorgt die Dynamik des Spiels für eine ständige Veränderung der Spielsituation, sodass die Spielenden gefordert sind, schnelle und intuitive Entscheidungen zu treffen. Da die Schülerinnen und Schüler im Rahmen des Spiels möglicherweise in Gruppenkonstellationen aufeinandertreffen, die nicht den selbstgewählten Gruppen entsprechen, welche sonst in der Klasse oder auch außerhalb der Schule bestehen, können interne Abstimmungsprozesse für Unstimmigkeiten sorgen. Denn je unterschiedlicher die in einer Gruppe vorliegenden Wertvorstellungen und Einstellungen sind, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit für Konflikte in Bezug auf die Bestimmung der Gruppeninteressen. Auch zwischen den Spielgruppen kann es zu Differenzen kommen, wenn Fragen der (Un-)Gerechtigkeit, (Un-)Fairness, (Anti-)Kooperation und pro- und antisozialen Verhandlungs- und Verhaltensweisen verhandelt werden. Die dabei zutage tretenden Konflikte können sich möglicherweise noch einmal steigern, wenn bspw. zwei gut befreundete Schülerinnen oder Schüler sich im Wettbewerb gegen einander gezwungen sehen, sich anti-kooperativ zu verhalten, um die Interessen der eigenen Spielgruppe zu wahren. Umgekehrt ist es genauso denkbar, dass gerade in solchen Situationen intuitiv Entscheidungen zum Vorteil der Freundin bzw. des Freundes getroffen werden, woraus möglicherweise später ein Rechtfertigungsdruck gegenüber den Wir-Interessen der eigenen Gruppe folgen kann.

Abb. 2 Schülerinnen und Schüler des CEG diskutieren ihre Erfahrungen mit dem Welthandelsspiel (anonymisierte Fotografie)

Im Welthandelsspiel treten viele derartige Konfliktsituationen auf. Es fordert die Spielenden stetig dazu auf, sich einerseits zwischen Konkurrenz und Kooperation zu entscheiden; andererseits müssen kontinuierlich Wir-Interessen mit (möglicherweise abweichenden) Ich-Interessen bzw. Wir-Interessen mit (möglicherweise abweichenden) Wir-Interessen anderer Gruppen abgeglichen werden, um Strategien zu wählen, die den Wir-Interessen einer Gruppe zuträglich sind. Auf diese Weise bieten sich den Schülerinnen und Schülern nicht nur zahlreiche Möglichkeiten pro-bzw. anti-kooperative Verhaltensweisen auszuprobieren, sondern sie werden darüber hinaus in der Spielphase und insbesondere in der Metareflexionsphase dazu angeregt, sich in pro- bzw. antikooperative Argumentationen zu üben sowie mögliche Spannungen hinsichtlich pro-kooperativer und anti-kooperativer Verhaltensweisen und Argumentationen kritisch zu reflektieren.

Für die Schülerinnen und Schüler der beteiligten zehnten Klassen des CEG stellten die sich aus dem Welthandelsspiel ergebenden Dynamiken eine große Herausforderung dar. Es kam zu intensiven Diskussionen über Fragen der globalen Gerechtigkeit und zu Fragen über die individuelle Verantwortung für globale Prozesse, z. B. im Zusammenhang mit dem eigenen Konsumverhalten.

Text: Stefan Applis & Jan Hofmann

Bilder: Jan Hofmann

Leseempfehlung:
Stefan Applis, Rainer Mehren & Jan Hofmann (2019). Glokalisierte Lebenswelten – Ethisches Urteilen als Pro- und Antikooperative Argumentations- und Verhaltensweisen im Geographieunterricht. Exemplarisch rekonstruiert an den drei Methoden Mystery, Dilemmadiskussion und Welthandelsspiel. Zeitschrift für GeographiedidaktikJournal of Geography Education2019Vol. 47(4), 145–171. https://edoc.hu-berlin.de/bitstream/handle/18452/22052/ZGD_47-4_Hofmann_et_al.pdf?sequence=3&isAllowed=y

Elektroschrott & Gewinnung seltener Erden

Elektroschrott & Gewinnung seltener Erden

Ein Projekt der Deutschen Bundesstiftung Umwelt wird im Geographieunterricht des CEG entwickelt

Manche Beobachter kritisieren im Zusammenhang mit Digitalisierungsoffensiven, dass Kinder und Jugendliche, aber auch viele Lehrkräfte, zunehmend meinten, Energie und Ressourcen stünden einfach so zur Verfügung und der zügige, sich in immer kürzeren Zyklen vollziehende Austausch digitaler Endgeräte stehe generell für Modernität in der Schule ebenso wie im privaten Leben. Gegenwärtig könne man, im Vergleich zu den großen Zeiten der Umweltbildung an den Schulen in den 1970er bis 1980er Jahren, eine merkwürdige Gleichgültigkeit gegenüber Fragen von Energieverbrauch, Ressourcenherkunft und Ressourcenschonung feststellen.

Das Projekt schrottschatz.net – Umfang und Struktur

So kommt Projekten zu Themen wie z. B. Kreislaufführung, Nachhaltigkeit und Umgang mit kritischen Metallen und seltenen Erden, wie sie von der Deutschen Bundstiftung Umwelt (DBU) ausgeschrieben werden, besondere Bedeutung zu. Die Geographiedidaktik der Justus-Liebig-Universität Gießen entwickelte hierzu gemeinsam mit Lehrkräften am CEG Ideen, um Lehrerinnen und Lehrer mit aktuellen Unterrichtsvorschlägen und Hintergrundinformationen zu unterstützen, die diese Themen bearbeiten möchten.

Das mittlerweile an vielen Schulen eingesetzte Material wurde von April bis Juni 2019 im Geographieunterricht der 10. Klassen des Christian-Ernst-Gymnasiums pilotiert, da sich innerhalb der vergangenen Jahre eine bewährte Partnerschaft mit dem Lehrstuhl für Geographiedidaktik in Hessen etabliert hatte. Die beteiligten Schülerinnen und Schüler und ihre Lehrkräfte evaluierten dabei innerhalb von Interviews und Gruppendiskussionen sowohl das Material als auch die vollzogenen Unterrichtsprozesse und brachten so das Projekt https://schrottschatz.net/ wesentlich voran.

Umweltrelevanz der Problemstellung

Als Triebfedern eines legal und illegal exportierten Elektro-Mixes (vgl. Aiblinger-Madersbacher 2016) gelten zum einen Innovationszyklen in den Versandstaaten, weiterhin stetig wachsende Verkaufszahlen, immer kürzere Lebensdauer und für spezielle Elektronikbereiche typische Zyklen. In Deutschland fehlen einerseits noch haushaltsnahe Rückgabe-Möglichkeiten für ausgemusterte Elektro-Kleingeräte. Anderseits trifft die Umsetzung der Rücknahmepflicht durch den Elektrohandel lokal auf vielerlei Hindernisse (Buchart et al. 2016).

Weiterhin bestehen in den Problembereichen der Elektronikentsorgung, des Elektronikrecyclings bestehen und des Ressourcen-Abbaus bis heute ungelöste politisch-ökonomische und soziale Probleme. Für Columbit-Tantalit bspw., bekannt unter der Bezeichnung Coltan, steigt die Nachfrage seit 2000 pro Jahr um sechs Prozent wegen seiner Unersetzlichkeit in Prozessoren und Kondensatoren digitaler Endgeräte. Bis 2050 wird eine Vervielfachung des Rohstoffbedarfs für Batterien von Elektroautos erwartet. Infolge meist undurchsichtiger Lieferketten herrschen vielerorts problematische, oft illegale Strukturen vor. Besonders betroffen hiervon sind dysfunktionale Staaten wie die D.R. Kongo (u.a. Bürgerkrieg, korrupte Bündnisse aus Militärs, Rebellengruppen, Politiker und Geschäftsleute, illegale Abbaubedingungen, Verschleierung der Herkunftsorte, Zerstörung von Ökosystemen, vgl. u. a. Berdal 2016, Zeebroek 2008).

Förderung systemischen Denkens in Bildungsprozessen

Im Projekt wurde online verfügbares Bildungsmaterial auf Grundlage aktueller empirischer Erkenntnisse zur Förderung von systemischem Denken und Urteils- und Handlungskompetenz (vgl. Mehren, Rempfler, Ulrich-Riedhammer, Buchholz & Hartig 2016) innerhalb komplexer Lehr-Lern-Arrangements erstellt. Damit werden für die unterrichtliche Umsetzung die folgenden Ziele verfolgt:

  • Anbahnung von Fachkompetenz im Sinne eines systemischen Durchdringens der Komplexität des Gegenstandes
  • Bewusstsein schaffen für Relevanz längerer Nutzungszeiträume von Elektrogeräten und produktions- und distributionsbezogene ethische Kriterien
  • Bewertungs- und Entscheidungskompetenz fördern hinsichtlich der Berücksichtigung lokaler umwelt- und gesundheitsrelevanter Aspekte (u. a. Haltbarkeit, Austauschbarkeit von Akkus, Entsorgung von Elektroschrott, Nutzung von Gebrauchtartikeln)
  • Bewertungs- und Entscheidungskompetenz fördern hinsichtlich globaler umwelt- und gesundheitsrelevanter Aspekte (u. a. Wiedergewinnung und Aufbereitung umweltkritischer Metalle, Verbesserung von Recyclingraten, Transport- und Lieferketten von Rohstoffen und Metallen, Produzentenverantwortung, Firmenbewertung nach ethischen Kriterien)
  • Bereitschaft unterstützen, außerschulische Lernorte aufzusuchen (regionale Sammelstellen etc.), um Handlungsbereitschaft zu stärken

Der Blog doinggeoandethics.org – Fortbildung und Unterrichtsmaterial im Open-Access-Zugang

Mit den Materialien wurde seit September 2019 in allen Geographiekursen der Q11 am CEG weitergearbeitet und es wurden neue Unterrichtsmaterialien entwickelt, für die wiederum Schülerinnen und Schüler des CEG erste Lösungen lieferten. Diese konnten seitdem mehrfach innerhalb von Lehrerfortbildungen, u. a. an der Akademie für Lehrerbildung in Dillingen, zum Einsatz kommen. Um die große Menge an Material besser zugänglich zu machen und noch mehr Nutzer anzusprechen, wurde im September 2020 der Open-Access-Blog https://doinggeoandethics.com/ gegründet. Wir freuen uns darüber, dass alle Fotografien, die den Einsatz der Unterrichtsmethoden für interessierte Lehrkräfte veranschaulichen, am CEG entstanden sind und so einen guten Eindruck auch der hohen Motivation der Fachschaft vermitteln, komplexe Methoden im Unterricht einzusetzen (vgl. https://doinggeoandethics.com/2020/08/14/erfahrungen-mit-dem-projekt-schrottschatz-am-christian-ernst-gymnasium-erlangen/).

Text: Stefan Applis

Fotografien: Peter Link

Literatur

  • Aiblinger-Madersbacher, K. (2016). Grenzüberschreitende Verbringung von Elektro- und Elektronikaltgeräten (327-344). Online Abrufbar unter: http://www.vivis.de/phocadownload/Download/2016_rur/2016_RuR_327-344_Aiblinger_Madersbacher.pdf (letzter Aufruf 10.5.2018)
  • Applis, S. (2016). Geography Teachers’ Concepts of Working with Thinking Through Geography Strategies. International Research in Geographical and Environmental Education, 25(3), 195-210. DOI 10.1080/10382046.2016.1155326#.VuF7p0Z57WE
  • Applis, S. & Mehren, R. (2014). Global Learning in a Geography Course Using the Mystery Method as an Approach to Complex Issues. Review of International Geography Education online (RIGEO), 4(1), 58-70.
  • Berdal, M. (2016): The State of UN Peacekeeping: Lessons from Congo, Journal of Strategic Studies, DOI: 10.1080/01402390.2016.1215307
  • Buchart, M., Manhart, A., Mehlhart, G. & Degreif et. al. (2016). Auf dem Weg zu nachhaltigem Recycling von Elektroschrott und Altfahrzeugen in Entwicklungländern. Best-of-two-Worlds Konzept Ghana und Ägypten. Öko-Institut. e.V.: Freiburg.
  • Mehren, R., Rempfler, A., Ulrich‐Riedhammer, E. M., Buchholz, J., & Hartig, J. (2016). Systemkompetenz Im Geographieunterricht. Ein theoretisch Hergeleitetes und empirisch überprüftes Kompetenzstrukturmodell. Zeitschrift Für Didaktik der Naturwissenschaften. Verfügbar unter: http://link.springer. com/article/10.1007/s40573‐016‐0047‐y
  • Zeebroek, X. (2008): The United Nations Mission in the Democratic Republic of Congo: Searching for the missing peace. (Working Paper 66). Fride: Madrid.
P-Seminar: Fairtrade

P-Seminar: Fairtrade

Liebe Eltern, liebe CEG-Schülerinnen, liebe CEG-Schüler,

wir sind das P-Seminar Geographie der Q11 und beschäftigen uns mit dem Thema Fairtrade im Rahmen unserer Schule, wozu wir verschiedene Projekte planen und hoffentlich auch im nächsten Schulhalbjahr durchführen können.

Wusstet Ihr, dass unsere Schule den Titel Fairtrade-Schule trägt?

Unter Fairtrade versteht man zunächst einmal kontrollierten Handel, bei dem die Erzeuger von Produkten unter menschenwürdigen Bedingungen arbeiten und dafür einen gerechten Lohn erhalten, wodurch unter anderem deren Existenz gesichert werden kann.

Unser Ziel ist es, mehr darüber zu informieren und dies in unseren Schulalltag zu integrieren.

 

Doch was ist Fairtrade eigentlich?

Ganz einfach gesagt verändert Fairtrade den Handel durch bessere Arbeitsbedingungen und faire Bezahlungvon Kleinbauerfamilien. So bleiben z.B. Menschen, die auf Plantagen in Entwicklungsländern arbeiten, von menschenunwürdigen Arbeitsbedingungen verschont.

 

Wieso ist das denn so wichtig?

Ca. 40% der Weltbevölkerung bestreiten ihren Lebensunterhalt durch Landwirtschaft, zum Beispiel durch Bananenanbau, Honigproduktion oder Kaffeeernte.

Jetzt denk doch mal an deine Lieblingsschokolade:

Die Menschen, die die Kakaobohnen ernten, aus denen die Schokolade besteht, stehen ganz am Anfang der Lieferkette, denn die Zutaten für die Schokolade müssen ja erstmal geerntet werden, bevor sie in die Fabrik zur Herstellung gelangen. Leider bekommen die Arbeiter, die die Bohnen ernten, allerdings viel zu wenig Geld dafür, müssen aber schwer und lange arbeiten, auch die Kinder. Wenn die Schokolade 3 € kostet, bekommen die Arbeiter*innen so ca. 3 Cent und das ist nicht gerecht!

Zusätzlich sind sie von der Klimaerwärmung unter anderem durch Dürren sehr stark betroffen, sodass sogar 10% der Ernte und somit des lebenswichtigen Einkommens verloren gehen.

 

Fairtrade kann helfen!

Grafik: Fairtrade International – Annual Report 2017

Die ca. 1,6 Millionen Bauern/Bäuerinnen aus 73 Entwicklungsländern, die bei Fairtrade mitwirken, können somit nun ihre Interessen auf dem Markt vertreten und durch faire Bezahlungdurch Prämien sogar Bildung für Kinder ermöglichen, neue Erntegeräte kaufen, Nahrung sicherstellen und auch ihren Beitrag zum Umweltschutz leisten.

 

Die Wirkung:

Das Leben der an der Produktion von Lebensmitteln beteiligten Menschen wird unterstützt:

+ höhere wirtschaftliche Stabilität stärkt das Selbstvertrauen und die Würde der Menschen

+ mehr Einkommen, Selbstbestimmung und Verantwortung über eigene Produkte

+ geregelte Arbeitsbedingungen und keine Kinderarbeit

+ Gesundheitsschutz für die Arbeiter*innen

+ Schutz der natürlichen Ressourcen

 

Wie steht es um Fairtrade in der Corona-Krise?

Unter der momentanen Pandemie leiden vor allem die Entwicklungsländer. Deswegen ist es jetzt erneut besonders wichtig, sein Konsumverhalten zu überdenken.

„Fairtrade ist gerade jetzt für uns extrem wichtig.“ (Mary Kinyua, Arbeitsdirektorin der Blumenfarm Oserian am Naivasha-See in Nairobi, Kenia). Wie viele wissen, sorgt die Corona-Pandemie bei uns nicht nur für Beeinträchtigungen im Alltag, sondern auch für erhebliche wirtschaftliche Rezessionen. Doch viel härter als uns hier in Deutschland trifft die Pandemie die Länder des globalen Südens: schwache Gesundheitssysteme, zusammenbrechende Märkte, stockende Warenflüsse und wenig finanzielle Rücklagen verschlimmern die Krise in diesem Teil der Welt.

Doch wie können wir als Verbraucher unseren Beitrag dazu leisten, die Existenz von zahlreichen Bauern aus diesen Gebieten zu schützen? Ganz einfach: durch das Kaufen von Fairtrade-Produkten.

Gerade jetzt, wo die Weltmarktpreise für beispielsweise Kakao und Kaffee gering sind, haben Bauern aus Afrika oder Südamerika mit zu geringen Löhnen zu kämpfen: 1 US-Dollar (92 Cent) für 1 US-Pfund (ca. 450g) Rohkaffee. Fairtrade hingegen zahlt 1.40 Dollar für Rohkaffee, für Bio-Kaffee sogar 1.90 Dollar. Durch unseren Konsum von Fairtrade-Produkten sorgen wir auch noch dafür, dass Warenflüsse aufrechterhalten werden. Geschieht das nicht, haben die Bauern mit jahrelangen logistischen Folgen zu kämpfen. Nutzt eure Chance und leistet einen Beitrag zu einer „faireren Welt“!

 

Fairtrade in Erlangen und Nürnberg?

Eine kleine Auswahl an Läden mit Fairtrade-Produkten in Nürnberg und Erlangen sowie ausgewählte Onlineshops findet Ihr hier weiter unten.

Viel Spaß beim Durchstöbern!

 

Euer P-Seminar Fairtrade

i.A. Ronja Scharnweber und Sophia Sitter

 

Eine Auswahl an Läden mit Fairtrade-Produkten in Erlangen und Nürnberg

LadenAdresseÖffnungszeitenBeschreibung
CONTIGOHauptstraße 40
91054 Erlangen
Mo-Fr: 09.30-18.30 Uhr
Sa. : 09.30-18.00 Uhr
So. : geschlossen
Fairtrade Laden für Schokolade,Kaffee,Tee,Bücher,
Papierwaren, Lederwaren…
Dritte Welt/ Fairtrade LadenNeustädter Kirchenplatz 7
91054 Erlangen
Mo,Di,Do,Fr:10.00-18.00 Uhr
Mi: 10.00-12.00 Uhr
Sa: 10.00-14.00 Uhr
So: geschlossen
Große Auswahl an Fairtrade Produkten v.a. Lebensmittel
El Puente D MeysenburgHenkestraße 72
91052 Erlangen
Di-Fr: 11.00-19.00 Uhr
Sa: 10.00-14.00 Uhr
So,Mo: geschlossen
Lebensmittel, Kunsthandwerk
Agnes BiomarktGräfenberger Straße 30
91054 Buckenhof
Mo-Fr: 10.00-18.30 Uhr
Sa: 09.00-13.00 Uhr
So: geschlossen
Lebensmittel, Kosmetik- und
Drogerieartikel
Beauty & NatureAllee am Röthelheimpark 11
91052 Erlangen
Mo-Sa: 08.00-20-00 Uhr
So: geschlossen
Naturkosmetik, ökologische Mode
Glore Karl-Grillenberger-Straße 24
90402 Nürnberg
Mo-Fr: 10.00-17.00 Uhr
Sa,So: geschlossen
Fairtrade Kleidung
KornblumeHauptstraße 39
91054 Erlangen
Mo-Fr: 09.30-19.00 Uhr
Sa: 09.30- 18.00 Uhr
So:geschlossen

fair produziertes Kinderspielzeug
Reformhaus Kolbe Marktplatz 5
91054 Erlangen
Mo-Fr: 09.00-17.30 Uhr
Sa: 09.00-14.00 Uhr
So: geschlossen

Fairtrade Essen & Getränke
Rösttrommel KaffeeröstreiÄußere Laufer Gasse 34
90403 Nürnberg
Mo-Sa: 11.00-17.00 Uhr
So: geschlossen
Fairtrade Kaffee
VaudeHauptstraße 41
91054 Erlangen
Mo-Fr: 10.00-19.00 Uhr
Sa: 10.00-18.00 Uhr
So: geschlossen
faire Outdoor Ausrüstung
Wassermann Floristik Martinsbühler Straße 8
91054 Erlangen
Mo-Fr: 08.30-18.30 Uhr
Sa: 08.30-14.00 Uhr
So: geschlossen
Fairtrade Blumen

 

Fairtrade Online-Shops

Kleidung:

 

Lebensmittel:

Beauty:

Erfolgreiche Lehrerfortbildung mit der FAU

Erfolgreiche Lehrerfortbildung mit der FAU

28 Kolleginnen und Kollegen kamen am Freitag, den 16.03.2018, nachmittags zusammen, um sich mit der Nutzung von Plan- und Simulationsspielen im Unterricht auseinander zu setzen.

Die Fortbildungsteilnehmer spielten dazu exemplarisch das „Welthandelsspiel“, das stark vereinfacht die ökonomischen Beziehungen zwischen Entwicklungs-, Schwellen- und Industrieländern und der Weltbank darstellt, und reflektierten danach darüber, ob und in welchem Rahmen solch ein Simulationsspiel für den Unterricht in Geographie, Wirtschaft/Recht, Sozialkunde oder Ethik sinnvoll wäre…

Danke an Jan Hofmann – Geographiedidaktiker an der FAU – für die Durchführung und alle damit einhergehenden Einblicke.

U. Keding

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