In dulci jubilo – Glockenklänge beim CEG-Weihnachtskonzert 2024
Großen Jubel und eine gelungene Einstimmung auf das Weihnachtsfest bescherten bereits eine Woche vor Heiligabend 2024 die Ensembles der Jahrgangsstufen 9-12 im traditionellen Weihnachtskonzert des CEG.
Vor allem weihnachtlichen Jubel holte das Blechbläser-Ensemble unter Leitung von Regina Scherer festliches Licht in den großen Raum der Matthäuskirche und intonierte vollklingend einen Bläsersatz, der auf dem alten, französischen Weihnachtslied „O komm, du Morgenstern“ basierte.
Mit weihnachtlich süßem Glockenklang führte das Blasorchester, ebenfalls unter Leitung von Regina Scherer, weiter durch das Programm: Von einer andächtigen Einleitung ausgehend steigerte sich der Satz „Sweet Bells Fantasy“ von Martin Scharnagl, der das Lied „Süßer die Glocken nie klingen“ einrahmt, hin zu einem festlichen Finale. Dieses fand seine Fortführung im von virtuosem Triangelspiel (Benjamin Hermann) eröffneten „Baba Yetu“, einer aus dem Videospiel „Sid Meier’s Civilization IV“ stammenden Vertonung (Christopher Tin/arr.: Johnnie Vinson) des „Vater unser“.
Zu den Blasorchesterklängen setzte der Große Chor (Leitung: Philipp Barth/Julian Bobe) mit der sicher vorgetragenen a capella-Motette „I Will Praise Thee, O Lord“ des vorwiegend als Chorkomponisten bekannten Norwegers Knut Nystedt einen passenden Kontrapunkt. Introvertiert eröffnete der Chor ebenfalls den Spiritual „Hear My Prayer“ von Moses Hogan, der mit glockenartigen Absprachen das Kirchenschiff zum Klingen brachte.
Ganz anders geartet waren die anschließend folgenden Glockenklänge: Mit der Komposition „Bell Carol Rock“ nahm sich das Cello-Ensemble (Leitung: Christoph Steiner-Heinlein) zwar des ukrainischen Weihnachtsliedes „Carol oft he Bells“ an, unterlegte die Motive des Liedes jedoch mit an E-Bässe erinnernden Powerchords. Kontrastreich hierzu muteten hingegen die barocken Klänge der für drei Cellostimmen arrangierten barocken Pastorale von David Heinichen an.
Der weihnachtlichen Abendstimmung nahm sich auch der einmal mehr bestens von Philipp Barth präparierte Mädchenchor an. Mit Cesar Bresgens besinnlichem Lied „O du stille Zeit“ und Rheinbergers sechsstimmig-komplex verwobenem „Abendlied“ rahmte das Ensemble zwei Auszüge aus Sarah Quartels Chorwerk „Snow Angels“. Drei Engel erzählen in dieser Komposition ihre Perspektive auf die irdischen Schützlinge. In den Sätzes „God Will Give Orders“ und „Sweet Child“ entführte der Chor einerseits in den mystisch-elegischen Bereich. Durch Djembe (Christoph Cramer) unterstützt atmete die Aufführung jedoch auch ausgeprägt afrikanisch geprägten Hymnen-Charakter, der in einem kraftvollen Rap gipfelte.
Teils pastorale Anmutung verbreitete das Kammerorchester unter der Leitung von Christoph Steiner-Heinlein, das sich der auf Renaissance-Tänzen fußenden Capriol-Suite des britischen Komponisten Peter Warlock annahm. Effektvoll schloss sich das von Großem Chor und Kammerorchester vorgetragene „Short Festival Te Deum“ von Warlocks Landsmann Gustav Holst unter dem Dirigat von Julian Bobe an.
Alpenländisch geprägte Wintergemütlichkeit verbreitete schließlich das Große Orchester unter der Stabführung von Andreas Englhardt (Einstudierung der Bläser durch Bernd Aschmoneit): Gustav Mahlers erste Sinfonie entführte die Konzertbesucher mit einem Ländler in die Welt österreichischer Volksmusik. Zwar nicht österreichisch, doch von Walzerseligkeit geprägt, schloss die Aufführung mit dem „Valse des Fleurs“ aus Tschaikowskys Nussknacker-Suite.
Von großem Beifallsjubel weihnachtlich eingestimmt intonierte abschließend die anwesende Schulfamilie zur Orgelbegleitung von Jens Kochseder gemeinsam mit Großem Chor und Großem Orchester das Weihnachtslied „In dulci jubilo.“
Christoph Steiner-Heinlein
Fotos: Diego Sindbert